Sie lernen hier mehr zum Thema Baufinanzierung und den Kosten bzw. Kostenarten. So zu den Kosten für Zinsen, den Bauantrag, den Hausbau, die Versicherung und den Notar. Weiterhin erfahren Sie mehr zu den Kosten für die Grunderwerbssteuer oder die Erschließung und Vermessung des Grundstücks. Ebenfalls zur Bearbeitungsgebühr für die Finanzierung sowie zu den Kosten für den Makler. Darüber hinaus sollten Sie die Kosten für den Kauf der Immobilie nicht vergessen.
Was ist eine Baufinanzierung und welche Kosten entstehen?
Auf der Kosten- oder Ausgabenseite ist die Baufinanzierung gleich mit der Erfassung sämtlich anfallender Kostenarten. Der Begriff Finanzierung bezieht sich einerseits auf denjenigen Anteil der gesamten Bau- oder Kaufsumme, der nicht durch die Finanzierung mit Eigenkapital zzgl. Eigenleistung gedeckt ist. Andererseits wird aber auch die Bausumme bzw. die Kaufsumme als Baufinanzierung definiert.
Die Zinsen entstehen mit den Kosten für die Baufinanzierung
Das Kreditinstitut bzw. die Bank stellt dem Bauherrn einen Immobilienkredit im meistens 6-stelligen Bereich zur Verfügung. Die monatlichen Schulden mit Zinsen sowie Tilgung ist auf Jahre und Jahrzehnte hinaus eine laufende Ausgabe. Mehr zum Thema Baufinanzierung und Zinsen erfahren Sie hier! Weiterhin finden Sie in diesem Beitrag mehr Infos zum Annuitätendarlehen, dem Annuität berechnen, zur Formel bzw. Excel Vorlage für die Berechnung.
Welche weitere Kostenarten werden bei der Baufinanzierung unterschieden?
Alle anderen Kostenarten sind einmaliger Natur, auch diejenigen der Baufinanzierung bzw. bei der Finanzierung von Immobilien. Zu denen gehören je nach Finanzierung diese Kreditkosten:
- die Bearbeitungsgebühr,
- das Disagio
- sowie Zinsen für eine gegenüber dem Darlehensvertrag vorgezogene oder verspätete Auszahlung von Teilbeträgen.
Der Darlehensgeber verpackt diese Kosten der Finanzierung so, dass sie meistens in die Zahlung eingerechnet und insofern nicht einmal fällig sind. So wird kaum deutlich, dass die Bank für ihre Finanzierung auch einmalige Kosten berechnet. Entweder reduziert sich dadurch die Höhe des Darlehens für die Baufinanzierung, oder es erhöht sich die Zahlung für Zinsen und Tilgung.
Die Kosten für den Kauf vom Grundstück bei der Baufinanzierung
Der Bauherr wird Eigentümer der Liegenschaft mit dem Grundstück, entweder wird es anschließend bebaut, oder er kauft es mitsamt der schon vorhandenen Immobilie. Hier wie da werden zusätzlich zu dem Kaufpreis auf jeden Fall weitere Kosten für die Baufinanzierung fällig.
Für was entstehen Maklerkosten?
Zu den zusätzlichen Kosten gehören auch diejenigen für den Makler des bebauten sowie unbebauten Grundstücks. Der Rechnungsbetrag setzt sich aus prozentualer Courtage zzgl. der Mehrwertsteuer von 19 % zusammen. Dazu dient die Kaufsumme als Grundlage für die Berechnung. Weiterhin beträgt die Provision für den Makler zwischen 4 und 7 Prozent netto. Je nach Vereinbarung teilen sich Käufer sowie Verkäufer die Provision.
Die Kosten für den Notar, also für die notarielle Beurkundung
Der Kaufvertrag muss notariell abgeschlossen sowie beurkundet werden. Diese Dienstleistung wird nach der Gebührenordnung berechnet. Der Notar veranlasst die Eintragung des Eigentums im Grundbuch, dafür berechnet das Grundbuchamt die Bearbeitungsgebühr. Die Grundlage für die Berechnung ist ebenfalls die Kaufsumme. Die Kosten für den Notar betragen zwischen 1 und 2 Prozent netto. Diese Kosten trägt für gewöhnlich der Käufer des Grundstücks bzw. der Immobilie.
Die Grunderwerbssteuer berechnet sich anhand der Kaufsumme
Für jeden Grundstückskauf wird Grunderwerbssteuer fällig, als zusätzliche Kosten bei der Baufinanzierung oder Immobilienfinanzierung, welche normal vom Käufer der Immobilie übernommen sowie gezahlt bzw. finanziert wird. Grundlage dafür ist der Bescheid über die Steuer für den Grunderwerb des örtlichen Finanzamts. Die Grundlage für die Berechnung ist ebenfalls die Kaufsumme. Die Grunderwerbssteuer beträgt zwischen 3,5 und 6,5 % je nach Bundesland ist dies unterschiedlich ausgestaltet. Diese Kosten trägt der Käufer des Grundstücks bzw. der Immobilie. Sie finden in folgender Tabelle die aktuellen Prozentsätze der Grunderwerbssteuer für das Jahr 2021 nach Bundesland aufgelistet.
Bundesland | Steuersatz in % |
Baden Württemberg | 5,00 % |
Bayern | 3,50 % |
Berlin | 6,00 % |
Brandenburg | 6,50 % |
Bremen | 5,00 % |
Hamburg | 4,50 % |
Hessen | 6,00 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 6,00 % |
Niedersachsen | 5,00 % |
Nordrhein-Westfalen | 6,50 % |
Rheinland-Pfalz | 5,00 % |
Saarland | 6,50 % |
Sachsen | 3,50 % |
Sachsen-Anhalt | 5,00 % |
Schleswig-Holstein | 6,50 % |
Thüringen | 6,50 % |
Welche Kosten für den Bauantrag entstehen bei der Baufinanzierung?
Der Hausbau beginnt mit dem Bauantrag bei der örtlich zuständigen Behörde wie Gemeinde bzw. beim Landkreis. Die Kosten und Gebühren für die Baufinanzierung werden in diesem Stadium für:
- die Baugenehmigung,
- für die Vermessung vom Grundstück
- sowie für die eigentliche Erschließung fällig.
Was ist ein voll erschlossenes Grundstück?
Diese Kostenarten sind abhängig von dem einzelnen Bauobjekt oftmals schon in der Kaufsumme für die Liegenschaft enthalten, dann handelt es sich um ein voll erschlossenes Grundstück.
Welche Baukosten können entstehen?
Die eigentlichen Baukosten sind diejenigen für das Material sowie für die Mannstunden aller am Hausbau beteiligten Gewerke. Das beginnt mit den Erdarbeiten und geht weiter über das Mauern mit der Erstellung des Rohbaus nebst Dachstuhl. Weiterhin über den Innenausbau mit Heizung und Sanitär. Auch die Elektrotechnik und die Ausstattung mit Fenstern und Türen gehören dazu. Der Bodenbelag sowie das Tapezieren und Anstreichen von Decken und Wänden bilden oftmals die letzten Kosten. Bildlich gesprochen beginnen die Baukosten mit dem ersten Spatenstich und enden mit der Schlüsselübergabe. Mehr zu den Baukosten einer Immobilie erhalten Sie in folgendem Beitrag von bauen.de.
Welche Kosten für die Versicherung gibt es bei der Baufinanzierung?
Der Hausbau muss versichert und die Baufinanzierung selbst muss finanziell abgesichert sein, dafür entstehen Kosten für die Versicherung. Zu den unabdingbaren Versicherungen gehören die:
- Bauherrenhaftpflichtversicherung
- Feuerrohbauversicherung
- Wohngebäudeversicherung
- Rechtsschutzversicherung für eine mögliche spätere Geltendmachung von Ansprüchen auf Grund von Mängeln, ob mit Generalunternehmer, mit Bauträger oder ob in Eigenregie.
Der Bauherr sollte auf diese Versicherungen auf keinen Fall verzichten. Umgekehrt gehören die damit verbundenen einmaligen sowie laufenden Kosten zwingend zur Baufinanzierung. Die anteilige Fremdfinanzierung an der Baufinanzierung, sprich das Baudarlehen wird im Grundbuch besichert. Ergänzend dazu haben Darlehensgeber und Bauherr ein jeweils eigenes Interesse daran, die Rückzahlung der Finanzierung abzusichern.
Die Absicherung für den Kredit verursacht Kosten
Dazu wird eine Versicherung für die Restschuld oder eine Lebensversicherung für das Risiko abgeschlossen. Die Höhe der Versicherung korrespondiert mit dem Immobiliendarlehen. In diesem Beitrag lesen Sie weiterhin mehr zur Kreditabsicherung.
Die Vorteile der Absicherung von Krediten oder Finanzierungen
Beim Ableben des Bauherrn wird der aktuelle Saldo der Finanzierung abgelöst, somit entsteht dem Kreditinstitut bzw. der Bank kein finanzieller Verlust. Die Angehörigen der Familie des Bauherrn als Hauptverdiener sowie Versicherter sind sofort schuldenfrei. Sie können auch weiterhin in der dann finanziell unbelasteten Immobilie wohnen bleiben.
Die Baufinanzierung und die Kosten im Video
In diesem Video erfahren Sie mehr zu den Kosten einer Baufinanzierung. Erhalten eine einfache Möglichkeit der Einschätzung, ob Sie sich überhaupt ein Hausbau leisten können.
Fazit zur Baufinanzierung und den Kosten
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass unter dem Sammelbegriff Baufinanzierung sowohl einmalige als auch laufende Kostenarten und Ausgaben zu subsumieren sind. Sie werden einmalig aus dem Darlehen des Kreditinstitutes sowie anschließend laufend aus dem regelmäßigen Einkommen des Bauherrn bezahlt.
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